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Donnerstag, 01.06.00, Himmelfahrt

Wegen des Feiertags kriegen die Nachbarn aus Stade keine Brötchen zum Frühstück. Es ist trocken, wir kommen zeitig los. Der Mann an der Rezeption gibt mir Tips zu Fähren und zum parken am Vöringsfossen, unserem nächsten Ziel. Wir fahren am Fähranleger in Brimnes vorbei. Dort wartet der Aachener mit der GS 1100.

Eidfjord
Eidfjord

Auf dem Weg zum Vöringsfossen ein Tunnel am anderen, ziemlich steil aufwärts. Der Vöringsfossen ist der höchste Wasserfall Norwegens, schon beeindruckend, allerdings zu hoch, um ihn aufs Foto zu bekommen.

Vöringsfossen
Vöringsfossen

Jochen plaudert mit einem Holländer vom letzten Hüttenplatz.

Wir müssen durch dieselben Tunnel wieder zurück. Jetzt setzen auch wir in Brimnes über. Wir erreichen gerade die 12-Uhr-Fähre. Dort treffen wir das ältere Ehepaar vom Preikestolen wieder. Auf der anderen Seite angekommen geht es gleich in den Valleviktunnel. Er ist 7,5 km lang. Nach jedem Kilometer zeigt ein Schild, wie weit es noch ist. Überhaupt ist heute unser Tunneltag. Völlig unvorbereitet trifft uns der 11,5 km lange Gudvangentunnel. Davon steht nichts in meinem Roadbook. Kaum haben wir ihn hinter uns, sind wir schon im nächsten "nur" 4,5 km langen Tunnel.

Wir kommen in Aurlandsvangen heraus. Im Ort halten wir, nach 16 km unter der Erde müssen wir uns erst mal orientieren. Da halten noch zwei deutsche Motorradfahrer. Es ist ein Pärchen aus dem Emsland; wir haben die beiden schon im Terminal in Hirtshals getroffen. Die Begrüßung ist herzlich. Wir tauschen Erfahrungen aus. Sie erzählen von 4 m hohem Schnee auf der vor uns liegenden Strecke.

Na dann los. An einer Engstelle auf der steil ansteigenden Serpentinenstraße kippe ich beim Rückwärtsrollen mein Moped um. Wir brauchen eine Weile, bis es wieder steht. Die Gewichtsverteilung mit dem vollen Benzinkanister obendrauf ist doch zu schlecht. Zum Glück ist nichts kaputtgegangen. Die Straße schraubt sich immer höher hinauf. Kurz vor der Schneegrenze wird nochmal der Blick hinunter in den Fjord fotografiert.

Dann wird es spannend. Der leichte Nieselregen geht in Schneeflocken über. Die einzelnen Altschneeflecken wachsen zu einer zusammenhängenden Decke zusammen und die wird immer höher. Auf der Straße dünner Schneematsch. Wenn das dicker wird mit den vollbeladenen Mopeds...? Endlich eine Bucht, wo wir halten können. Schnell werden Beweisfotos geschossen (Schnee 2 m hoch), dann nichts wie weg hier. Der Schnee wird immer höher. Tatsächlich über 4 m hohe Schneewände beiderseits der Straße, fast wie ein Tunnel. Wir haben weder Lust noch Gelegenheit, nochmal zu halten.

im Schnee
im Schnee

Die Abfahrt mit steilen Abschnitten auf Schneematsch ist unangenehm. Die erste Vegetation (natürlich Birken) sieht aus, wie gerade erst ausgeschlagen. Endlich stoßen wir wieder auf einen Fjord. Eigentlich müßte es links zur Fähre gehen (Revsnes-Kaupanger, wurde offenbar eingestellt). Stattdessen müssen wir nochmal durch 6 km Tunnel zur neuen Fähre. 50 m hinter der Fähre geht es erstmal wieder in einen Tunnel. In Sogndal finden wir eine schöne Hütte mit Blick auf den Sogndalsfjord.

Huette am Sogndalsfjord
Huette am Sogndalsfjord